Sollen Firmen in Neu-Ulm Betriebskindergärten bauen?
17. September 2019
Lesen SIE bitte die SWP..
Die FDP Fraktion stimmt für eine deutliche Beteiligung der Firmen!
Es kann nicht sein, dass wir für Firmenangehörige Kindergartenplätze bauen. die nicht in Neu-Ulm gemeldet sind. Die Firmen sind in derPflicht!
Betriebs-Kita bringt keine Entlastung
Soziales Verwaltung sieht Vorstoß von SPD und CSU in Neu-Ulm kritisch. Diese betonen: Es geht um Stärkung des Standortes.
Neu-Ulm. Ein Förderprogramm für Betriebskindergärten – das will die Neu-Ulmer CSU-OB-Kandidatin Katrin Albsteiger starten. Schon im Juli hatte die SPD den Antrag gestellt, die Verwaltung möge mit der Firma Continental, die sich an der Filchnerstraße ansiedeln will, und mit der Donauklinik über Betriebskitas sprechen. In der jüngsten Sitzung des zuständigen Ausschusses zeigte sich: Das Thema ist komplex.
Idee der SPD ist eine standortnahe, städtische Kita für den Gewerbe-Campus Filchnerstraße. So könne Neu-Ulm „seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort stärken“. Selbiges könnte die Donauklinik an der Turmstraße realisieren. Albsteiger begrüßte den SPD-Vorstoß. In Zeiten des Fachkräftemangels hätten die Betriebe ein Interesse daran, die Mütter schnellstmöglich zurück zu holen. Die Firmen sollten sich an den Kosten beteiligen. Sie schlug einen runden Tisch mit mitarbeiterstarken Betrieben und der IHK vor. Gerade Conti, bisher im Science Park in Ulm angesiedelt, habe sicherlich viele Mitarbeiter, die nicht in Neu-Ulm wohnen.
Christina Richtmann (Freie Wähler) meinte, Conti solle eine Kindergartengruppe komplett finanzieren. Schließlich rolle die Stadt dem Unternehmen „den roten Teppich aus“, indem Altlasten beseitigt und eine hochwertige Infrastruktur geschaffen wird.
Gespräch mit Conti laufen
Bislang, machte Ralph Seiffert von der Verwaltung deutlich, gebe es in Neu-Ulm keinen „echten“ Betriebskindergarten – davon existierten in der Region nur fünf Stück. Vielmehr habe sich etwa Evobus zwölf Belegungsrechte in städtischen Kindergärten für Kinder von Mitarbeitern gesichert – und bezahle dafür einen Betriebskostenzuschuss. Für Conti sei das selbe Modell mit etwa sieben Krippen- und 14 Kindergartenplätzen vorgesehen. Man sei im Gespräch.
Seiffert gab zu verstehen, dass dieses Modell nicht unproblematisch sei, da in Neu-Ulm die Betreuung viel günstiger sei als in Ulm. „Das weckt Begehrlichkeiten.“ Zudem stünden die für Unternehmen freigehaltenen Plätze sowie die Betriebskitas den eigenen Bürgern nicht zur Verfügung, müssten also andernorts trotzdem gebaut werden. „Das bringt uns für unsere Bedarfsplanung keine Entlastung.“ Die Stadträte sollten froh sein, dass das System mit Belegungsrechten funktioniere, sagte OB Gerold Norenberg. Die Stadt könne kein Unternehmen zu einem Betriebskindergarten zwingen. Niko Dirner