die FWG geben ihren OB Kandidaten bekannt..

Neu-Ulm. Da waren es zwei: Nach der CSU, die Katrin Albsteiger ins Rennen schickt, haben nun auch die Freien Wähler einen OB-Kandidaten für Neu-Ulm vorgestellt. Roland Prießnitz, 58, Steuerberater, ist am Donnerstag in einer nicht-öffentlichen Versammlung vom Ortsverband zum designierten Kandidaten erhoben worden. Der 58-Jährige ist bekannt als einer der beiden Sprecher der Anti-Nuxit-Bürgerinitiative.

Allerdings ist Prießnitz in Kombination mit den Freien Wählern eine Überraschung: 2013 war der damalige FDP-Kreisvorsitzende für seine Partei als Landtagskandidat angetreten, zuletzt war er Mitglied der Grünen. Letztere hat er offenkundig nicht zuletzt wegen unterschiedlicher Meinungen zum Kreisaustritt verlassen. Jedenfalls sagt Prießnitz: „Die Freien Wähler haben uns von Anfang an unterstützt.“ Er sehe eine größere Schnittmenge seiner politischen Ansichten mit den Freien Wählern.

„Wir sind ja auch grüner als die Grünen“, sagt Andreas Schuler, FWG-Vorsitzender in Neu-Ulm. Prießnitz sei „ein typischer Freier Wähler“, sozialliberal, innovativ, pro Bürgerbeteiligung, zudem mit Zahlenkompetenz ausgestattet. Wegen seines Einsatzes gegen den Nuxit sei bekannt, wofür der Neu-Ulmer steht. „Wir haben ein gutes Gefühl, er ist unser Wunschkandidat.“ Gespräche mit weiteren Bewerbern seien begonnen, aber nicht vertieft worden.

Auf die Favoritenrolle der CSU-Kandidatin angesprochen sagt Prießnitz: „In einer Demokratie müssen dem Wähler Alternativen dargeboten werden.“ Außerdem gehe es darum, eine neue Debatten-Kultur in Neu-Ulm zu etablieren, die Nuxit-Befürworter etwa hätten sich einer Diskussion verweigert. „Die Bürger müssen sehen, dass die Politik um eine Lösung ringt.“

Die Nominierung des FWG-OB-Kandidaten soll im November stattfinden, sagt Schuler, zusammen mit der Stadtratsliste für die Kommunalwahlen 2020. Prießnitz ziehe bereits neue Mitglieder an, inzwischen habe die FWG fast 30 in Neu-Ulm.

Und sonst? Die Grünen wollen am Dienstag ihren Kandidaten präsentieren. Auch alle anderen Fraktionen wollen einen OB-Bewerber aufstellen. Niko Dirner