Plastik in unserer Stadt... es ist zuviel!
23. Oktober 2019
Nicht nur im Meer.. auch am Straßenrand..Plastimüll!
Wir alle müssen etwas dagegen unternehmen.
Lesen SIE bitte die SWP...
Stoffbeutel gegen Plastikflut
Umwelt Von der FDP angeregt, diskutieren die Neu-Ulmer Räte über Kunststoffvermeidung. Mögliche Folge: Wasserspender im Rathaus.
Neu-Ulm. Kunststoffverpackungen im Meer, Mikroplastik im Trinkwasser oder sogar in der Luft: So kann es nicht weitergehen, meint die FDP Neu-Ulm und hat deshalb nun im zuständigen Ausschuss des Stadtrates eine Debatte übers Plastiksparen initiiert. Wie sich zeigte, ist das Thema komplex, so dass sich einfache Lösungen verbieten. Dennoch hat Neu-Ulm jetzt eine Strategie.
Der einstimmig gefasste Beschluss lautet, dass Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit den Marktbeschickern, dem Gewerbeverband Win und mit den Einzelhändlern in der Glacis-Galerie und drumherum überlegen, wie auf Plastik verzichtet werde kann. Ein Verbot von Tüten sei nicht zielführend, meinte Anton Bullinger vom Fachbereich Bürgerdienste. Allerdings stelle sich die Frage der Alternative. Papier sei wegen des großen Ressourcenverbrauchs auch nicht umweltfreundlicher, gab Christina Richtmann (FWG) zu bedenken. Am besten wäre es, die Kunden brächten Behälter mit. Thomas Nägele von der Stadtverwaltung regte an, wie schon 2017 für den Wochenmarkt eine Tausch-Aktion „Tüte gegen Baumwolltasche“ aufzulegen. Auf der einen Seite könnte Werbung für den Markt aufgedruckt sein, auf der anderen Seite die Logos von Sponsoren.
App ist in Planung
Zweiter Beschluss: Statt eines angedachten Infoblattes zur Kunststoffvermeidung, das aus Sicht der CSU nur Kosten verursachen würde, sollen die Bürger über den Abfallkalender für das Thema Plastiksparen sensibilisiert werden. Auch eine Müll-App sei in Planung, sagte Bullinger. Zudem beschlossen die Räte, dass die Stadt an der europäischen Woche der Müllvermeidung mit einer Aktion teilnehmen soll.
Drittens bekam die Verwaltung die Aufgabe, zu prüfen, ob die für Stadträte und Besucher im Rathaus zur Verfügung stehenden PET-Flaschen gegen Wasserspender ausgetauscht werden können. Bei Festen im Stadtgebiet, ergänzte Bullinger, setzen die Vereine das Geschirrmobil ein, es gebe aber kein Verbot von Einwegtellern oder -besteck.
Zudem soll ein Vertreter des kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebes oder des Dualen Systems zu einem Vortrag eingeladen werden. Es gehe doch um die Frage, ob ausgeschlossen werden kann, dass der Müll aus Neu-Ulm etwa nach Malaysia exportiert wird, meinte Ulrich Schäufele (SPD).
Das große Rad könne die Kommune freilich nicht drehen, waren sich alle einig. In erster Linie sei jeder selbst fürs Plastiksparen zuständig, meinte Bernhard Maier (CSU), „aber die Stadt hat eine Vorbildfunktion“. Niko Dirner