Gesundes Essen für unsere Kinder
26. Oktober 2019
Lesen SIE bitte die SWP! Dazu dann die Erklärung des Kreisverbandes der FDP und unsere Distanzierung von den Aussagen von Herrn Dr. Beuteführ
Presseservice FDP Kreisverband Neu-Ulm FDP Ortsverband Neu-Ulm FDP Ortsverband Senden/Weißenhorn | |
Weißenhorn, 26. Oktober 2019
Richtig essen für Klima
Zum gleichnamigen Artikel am 26. Oktober 2019 in der SWP, Seite 26 –Kreis Neu-Ulm–
Bezugnehmend auf die Äußerungen von Herrn Dr. Beuteführ stellen wir folgendes richtig:
Herr Dr. Beuteführ ist vor etlichen Jahren aus der FDP ausgetreten. Sein Amt als Kreisrat behielt er jedoch. Herr Dr. Beuteführ spricht insoweit nur für sich.
Als Kreisverband der Freien Demokraten im Landkreis Neu-Ulm nehmen wir Abstand von den Positionen unseres ehemaligen Mandatsträgers.
Wir betonen, dass wir niemanden vorschreiben wollen, wie er sich ernährt.
Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass eine falsche Zusammensetzung der Ernährung krankheitsfördernd ist und je nach Art und Ort der Erzeugung diese Lebensmittel sich klimagefährdend auswirken.
Wir begrüßen die Bemühungen des Klimaschutzmanagers Florian Drollinger und die Entscheidung des Umwelt- und Werksausschusses, die Gemeinschaftsverpflegung für Kindergärten und Schulen –weniger Fleisch, mehr pflanzliche Produkte– entsprechend zu optimieren und ihre Auswirkung auf die Umwelt zu untersuchen.
Wir unterstützen die Initiative, wenn 100 Musterhaushalte im Landkreis auf freiwilliger Basis ihrer Lebensmittelauswahl auf klimafreundlich erzeugte Produkte umstellen und ihre Wegwerfmengen an wertvollen Nahrungsmitteln verringern.
Darüber hinaus ist der Ansatz sinnvoll, dass im direkten Umfeld, wie etwa im eigenen Garten, oder auf speziellen Kreis- und Gemeindeflächen erzeugte Lebensmittel in die Untersuchungen mit einbezogen werden. Dies unterstützt die CO2-reduzierte Versorgung mit Nahrungsmitteln in Haushalten und schafft Bezug zu Wert und Erzeugung von Lebensmitteln.
Michael Zimmermann Alfred Schömig Peter Kuhnen
Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender
FDP Kreisverband Neu-Ulm FDP Ortsverband Neu-Ulm FDP Ortsverband Senden/Weißenhorn
Tel: 073 09 / 929 875
Mobil: 0176 7000 8971
Die FDP Fraktion NU distanziert sich von den Aussagen des Herrn Dr. Beuteführ.
Dieser ist übrigens seit Jahren nicht mehr Kreisrat der FDP!
Wir unterstützen die Bemühungen des Kreises allen!! Kindern ein gutes, ausgewogenes und gesundes Essen zukommen zu lassen!
Es kann für manche Kinder das einzige gesunde Essen am Tag sein!
Alf Schömig für die Fraktion
Richtig essen fürs Klima
Umwelt Der Landkreis Neu-Ulm will durch Ernährung die Treibhausgasemissionen reduzieren und stößt ein entsprechendes Projekt an. Der Fokus liegt auf Küchen in Kitas, Schulen und Behörden. Von Bianca Frieß
limaschutz ist in aller Munde. Ein Thema findet dabei aber noch relativ wenig Beachtung: die Ernährung. Dabei entfallen auf diesen Sektor rund 25 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland, sagte Florian Drollinger, Klimaschutzmanager des Landkreises Neu-Ulm. „Das Produzieren, Ausliefern, Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln verbraucht jede Menge Energie.“
Wirkung durch Reichweite
Hier will der Landkreis Neu-Ulm ansetzen: Mit klimafreundlicher Ernährung soll der CO2-Ausstoß reduziert werden. Der Umwelt- und Werkausschuss hat am Freitag beschlossen, ein entsprechendes Projekt zu konkretisieren. Und zwar in Zusammenarbeit mit dem Institut für alternative und nachhaltige Ernährung im hessischen Landkreis Gießen.
Professor Markus Keller hat am Freitag eine Analyse und erste konkrete Ideen vorgestellt. Der Fokus liegt auf Einrichtungen, die eine Gemeinschaftsverpflegung haben, wie Kindergärten und Schulen. „Diese Einrichtungen haben eine große Reichweite“, erklärte Keller. Insbesondere bei Kindergärten und Schulen erhofft er sich zudem eine Multiplikatorwirkung. „Die Kinder tragen das zu ihren Eltern nach Hause.“
Im Kreis Neu-Ulm gibt es insgesamt 39 Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung. Deren Küchen sollen nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifiziert werden. Heißt: weniger tierische Produkte, dafür mehr frisches Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Außerdem sollen die Anteile an ökologisch, regional und saisonal erzeugten Produkten erhöht werden.
Weitere Maßnahmen: Die Treibhausgasemissionen der angebotenen Gerichte sollen berechnet und anschließend optimiert, Lebensmittelabfälle reduziert werden. „Und auch Trinkwasserspender können zum Erfolg führen“, sagte Keller. Zudem könnten 100 Musterhaushalte im Landkreis ausgesucht werden, die bei der Umstellung auf klimafreundliche Ernährung beraten werden. „Das ist auch sehr öffentlichkeitswirksam.“ Mitte 2020 könnte das Projekt starten.
Im Ausschuss stießen die Ideen auf große Zustimmung. „Das Projekt hat meine volle Unterstützung“, sagte Jürgen Bischof (Freie Wähler): „Sie wollen hier mit einem positiven, motivierenden Ansatz herangehen.“ Schließlich sei das ein sehr sensibles Thema. „Die Leute wollen sich nicht vorschreiben lassen, was sie essen sollen.“ Dem stimmte auch sein Fraktionskollege Ansgar Batzner zu – drängte aber darauf, die Maßnahmen möglichst sofort zu starten. „Wir können gerne schon mal mit der Krankenhausküche sprechen, da brauchen wir nicht bis 2020 warten“, antwortete Landrat Thorsten Freudenberger. Er schlug vor, auch das Thema Gartenbau zu integrieren und Flächen in den Kommunen als öffentliche Gartenflächen zur Verfügung zu stellen.
Deutliche Kritik äußerte dagegen Wilhelm Klaus Beuteführ (FDP). „Ich bin nicht aus der Kirche ausgetreten, um jetzt – und die Gefahr sehen ich – in irgendeiner Öko-Sekte zu landen.“ Man müsse sehr vorsichtig sein, dass das alles auf freiwilliger Basis ablaufe. Zumal sich viele Menschen gar keine Bioprodukte oder ähnliches leisten könnten.
Beuteführ stimmte am Ende auch gegen das Projekt, alle anderen Räte hoben die Hand dafür. Als nächstes sollen nun das Budget kalkuliert, Geld beantragt und eine detaillierte Projektskizze mit Zeitplan erstellt werden, sagte Keller. „Wir haben hier im Landkreis Neu-Ulm viele Möglichkeiten, klimafreundliche Ernährung zu fördern.“
Mehr pflanzliche, regionale und saisonale Produkte
Schritte Markus Keller nannte sieben Schritte für eine nachhaltige Ernährung: mehr pflanzliche statt tierische Lebensmittel, ökologisch erzeugte Produkte, außerdem regional und saisonal. Zudem sollte man frische, unverarbeitete Lebensmittel kaufen, auf fairen Handel achten und Lebensmittelabfälle vermeiden. Dazu kommt klimafreundliches Haushalten.
CO2-Bilanz Wer seine persönliche CO2-Bilanz ausrechnen und optimieren will: Das Umweltbundesamt bietet dazu einen Online-Rechner unter www.uba.co2-rechner.de.