Seniorenrat in Neu-Ulm
05. August 2009
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Beratungskreis Senioren will mehr Mitsprache
Ein „Beratungskreis Senioren“ soll den Neu-Ulmer Kommunalpolitikern die Anliegen älterer Menschen nahebringen. Ganz praxisnah und praktikabel, sagt der Sprecher. Er hat aber nicht nur Ältere im Blick.
Chirin Kolb
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Für alte Menschen sieht ihre Stadt oft anders aus als für junge. Die Bedürfnisse sind andere, die Probleme auch. Nur zwei Beispiele: Die Parkbänke sind so niedrig, dass alte Leute nur schwer wieder hoch kommen, wenn sie sich einmal hingesetzt haben. Und die Busverbindung zum Neu-Ulmer Friedhof ist aus manchen Teilen der Stadt sehr schlecht. Diese Beispiele nennt Eugen Weimar, wenn er über die ganz praktischen Bedürfnisse älterer Menschen spricht, die in der Kommunalpolitik mehr Gewicht bekommen sollen. Der frühere CSU-Stadtrat und langjährige ehrenamtliche Helfer im Seniorenzentrum St. Michael ist Sprecher eines neuen Gremiums, des Beratungskreises Senioren.
Die Stadt Neu-Ulm hat dieses Gremium auf Wunsch der Stadträte eingerichtet. „Der Beratungskreis hat die Aufgabe, Themen festzulegen und zu bearbeiten, die für die Neu-Ulmer Senioren wichtig, interessant und praktikabel sein könnten“, teilt Pressesprecherin Sandra Kohnle mit. Dem Kreis gehören ehrenamtliche Interessenvertreter, die meist schon lange in der Seniorenarbeit tätig sind, sowie Profis an.
Für die Senioren sind benannt worden Eugen Weimar, Hannelore Gottwald, Christine Neubauer, Irmgard Bittinger, Elke Riedl, Gisela Altschäffl, Richard Mergl und Schorsch Zinkel, berichtet Winfried Bublat, der bei der Stadtverwaltung unter anderem für die Belange der Älteren zuständig ist. Bublat oder einer seiner Kollegen wird ebenfalls dem Beratungskreis angehören, zudem Bürgermeister Gerhard Hölzel. Außerdem stoßen zu den Sitzungen jeweils zwei der vier Neu-Ulmer Seniorenberater dazu: Georg Hieber von der Caritas, Friederike Draesner von der Arbeiterwohlfahrt, Heinz Scholl vom Generationentreff sowie Claudia Sellmer oder Marianne Schreiner vom Seniorenberatungszentrum St. Michael.
Die Stadtverwaltung will sich inhaltlich aber nicht einmischen, „unsere Aufgabe ist die Handreichung und Hilfestellung bei der Geschäftsführung“, sagt Bublat. Also zu den vierteljährlich geplanten Sitzungen einladen, die Gespräche leiten und Protokoll schreiben. Die Seniorenvertreter sollen die Inhalte selbst bestimmen. Eine Aufgabe sieht Weimar darin, Sitzungsvorlagen für den Stadtrat und seine Ausschüsse auf alles abzuklopfen, was für Ältere von Belang sein könnte. Der Beratungskreis sei aber mehr als eine Lobby für Ältere, betont er. „Wir wollen in der Gesellschaft und für die Gesellschaft tätig sein. Es kann für Ältere zum Beispiel nicht egal sein, ob Jüngere arbeitslos sind.“
Damit der Beratungskreis auch den direkten Draht zu den Kommunalpolitikern bekommt, gibt es ein zweites Gremium: die Arbeitsgruppe Senioren. Ihr gehören zusätzlich zu den Mitgliedern des Beratungskreises Vertreter jeder Stadtratsfraktion an: Christa Wanke (CSU), Rosl Schäufele (SPD), Christina Richtmann (FWG), Dr. Alfred Schömig (FDP) sowie ein namentlich noch nicht feststehender Vertreter der Grünen. Die Arbeitsgruppe soll zweimal pro Jahr tagen.