Der Arbeitsmarkt in Neu-Ulm läuft sehr gut...

18. Januar 2019

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Ein Jahr der Rekorde
Bilanz Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote im Schnitt bei 2,1 Prozent

Von Michael Ruddigkeit

Landkreis Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent hat der Landkreis Neu-Ulm 2018 erneut einen Rekordwert erreicht. Das kam selbst für Experten überraschend. „Wir haben nicht erwartet, dass noch mal so viel Bewegung drin ist“, sagte Werner Möritz, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth, die auch für Neu-Ulm zuständig ist. „Zwölf Monate in Folge konnten wir bei der Arbeitslosenquote den absoluten Tiefststand verzeichnen.“ Noch deutlicher werde die positive Entwicklung im Zehn-Jahres-Vergleich. In dieser Zeit sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen sowie der Arbeitslosen insgesamt nahezu halbiert worden. Die Quote lag 2009 noch bei durchschnittlich 4,5 Prozent.

Die Zahl der Jobs nahm voriges Jahr weiter zu. Die Agentur für Arbeit verzeichnete ein Plus von 3,4 Prozent. Im Landkreis Neu-Ulm standen fast 66 000 Menschen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Im Lagerbereich, in der Metall- und Elektrobranche, in der Logistik sowie im Verkauf und im Bürobereich war die Nachfrage nach Arbeitskräften besonders hoch. Den Anstieg bei der Zahl der Beschäftigten macht Werner Möritz an drei Faktoren fest: 1. Bei der EU-Zuwanderung habe es ein Plus von nahezu 40 Prozent gegeben, vor allem bei Arbeitskräften aus Polen, Rumänien und Bulgarien. 2. Auch ältere Arbeitnehmer ab 55 Jahren profitierten von dem Aufschwung, hier gab es ein Plus von 8,6 Prozent. 3. Die Zahl der Teilzeitkräfte nehme stark zu – hier ist es vor allem die „stille Reserve“, die gebraucht wird, in erster Linie Frauen, die wieder in den Beruf einsteigen. Hier biete die Agentur für Arbeit in Neu-Ulm eine gezielte Wiedereinstiegsberatung an, sagte Beate Reize, Geschäftsführerin des Jobcenters Neu-Ulm. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Für dieses Jahr sieht Werner Möritz zwar erste Anzeichen für eine schwächelnde Konjunktur, die sich auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Betroffen seien beispielsweise Automobilzulieferer, allerdings längst nicht alle. Auf einen Einbruch deute jedoch derzeit nichts hin. Das liege vor allem daran, dass die Region strukturell sehr breit aufgestellt sei. Daher sehe er für den Landkreis lediglich „eine Normalisierung auf einem hohen Niveau“.

In den nächsten Monaten setzt die Arbeitsagentur einen Schwerpunkt im Bereich Weiterbildung für Beschäftigte, deren berufliche Tätigkeiten aufgrund von Digitalisierung oder Strukturwandel bedroht sind. Außerdem gibt es neue Förderinstrumente, um Langzeitarbeitslose durch Coaching und hohe Lohnkostenzuschüsse an die Arbeitgeber wieder in Lohn und Brot zu bringen.

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