Ulm und die E Batterie..

21. April 2019

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19.04.2019 Neu-Ulm und Umgebung

Mit neuem Antrieb

 

Foto: Volker Könnecke

I

n manchen Regionen Deutschlands hat das Zittern längst begonnen. Dort, wo viele Jobs von der klassischen Automobil- und Zulieferindustrie abhängen, weiß man: In den nächsten Jahren werden ob des unabwendbaren (wenngleich wünschenswerten) Abschieds vom Verbrennungsmotor tausende Arbeitsplätze verlorengehen. Denn E-Autos haben im Schnitt 90 Prozent weniger Teile als herkömmliche.

Felix Ulm, kann man da nur sagen – nicht nur, weil die regionale Industrie weniger automobilfixiert ist. Vielmehr schafft die Mobilitätswende hier sogar neue Arbeitsplätze, wenn natürlich auch in geringerem Maße, als andernorts Stellen verschwinden dürften.

Auf dem Feld der Forschung profitiert Ulm schon jetzt von den neuen Antriebstechnologien. Seit 2018 ist die mittlerweile auf 30 Jahre Batterieforschung zurückblickende Uni in dieser Disziplin exzellent. Für ein entsprechendes Forschungscluster erhält sie in den kommenden Jahren 70 Millionen Euro von Bund und Land. Mit der Folge, dass auf dem Oberen Eselsberg derzeit mehr als 70 neue Stellen für Wissenschaftler entstehen, die sich mit neuen, umweltschonenden Batteriespeicherkonzepten jenseits der bereits weitgehend ausgereizten Lithium-Ionen-Technologie beschäftigen.

Unterstützung vom Land

Damit nicht genug. Nach dem klaren Votum der Landesregierung für Ulm darf sich die Stadt nun zusätzlich Hoffnungen machen, den Zuschlag für eine beim ZSW angesiedelte Batterieforschungs­fabrik zu erhalten, die das Land dann mit 185 und der Bund gar mit 500 Millionen Euro fördern würde. Die Chancen, sich gegen Konkurrenten aus anderen Bundesländern durchzusetzen, stehen ob des hiesigen Batterieschwerpunktes gut.

In Ulm würden dann auf einem derzeit noch brachliegenden Areal in der Wissenschaftsstadt Batteriezellen bis zur Marktreife entwickelt, sogar die ersten kleineren Serien produziert. Auch wenn der Hype um Batterien zuletzt zugunsten des Wasserstoffautos nachgelassen hat: Diese Prototypenfabrik wäre gewissermaßen die Denkerschmiede für eine Batterieproduktion im großen Stil, die in Deutschland und Europa immer wieder gefordert wird, um Abhängigkeiten speziell von asiatischen Herstellern zu vermeiden. Keine schlechten Aussichten für eine Stadt, die sich um den bundesweiten Titel „Zukunftsstadt“ bewirbt.

Bericht Seite 21

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