Ehrenamtkongress in Neu-Ulm!

s geht um Fundraising, um Teamgeist-Stärkung, um Plakatgestaltung: 20 Workshops bietet der erste Ehrenamts-Kongress, der am 20. und 21. September dieses Jahres an der Hochschule Neu-Ulm stattfindet. „Wir haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt, eine richtig tolle Mischung“, sagte Doris Böck bei der Präsentation gestern im Landratsamt Neu-Ulm.

Die Kreis-Freiwilligenagentur „Hand in Hand“, die Böck mit Mareike Vierling leitet, ist einer der Veranstalter und Finanziers des Kongresses. Dazu zählen auch die Stadt Neu-Ulm mit ihrer Ehrenamtsbörse, die Hochschule (HNU) sowie der Verein „Initiative Ehrenamt“. Für 30 Euro können die Teilnehmer maximal drei unterschiedliche Seminare besuchen, zudem gibt es zum Start am Freitag einen Eröffnungsvortrag von Serge Embacher vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, sowie am zweiten Tag die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion „Ehrenamt – (k)ein Auslaufmodell?!“

Das Ehrenamt stehe „ein Stück weit vor einem Wandel“, sagte gestern Ralph Seiffert vom zuständigen Fachbereich im Neu-Ulmer Rathaus. Zunehmend wollten sich die Menschen nicht mehr langfristig binden; seien nicht bereit, auf Jahre etwa eine Führungsposten in einem Verein zu übernehmen. Gefragt seien eher „kurzfristige Engagements“, die sich gut in der Freizeit unterbringen lassen. Oder auch „rollierende Systeme“. Darauf müssten sich die Strukturen und Organisationen ausrichten. Der Kongress könne dazu einen „wichtigen Input“ liefern. Außerdem gelte es, verstärkt junge Leute und Zuwanderer anzusprechen, ihnen das Thema Ehrenamt nahezubringen. „Potential ist da!“

Das zeige der hohe Zuspruch zu den Fortbildungen, die die Freiwilligenagentur seit 2011 anbiete. Böck: „Wir sind immer ausgebucht.“ Und Studierende, ergänzte Christopher Cordes vom Zentrum für interdisziplinäres, internationales und engagiertes Lernen an der HNU, könnten mit freiwilligem Engagement die bei Arbeitgebern gefragten Schlüsselqualifikationen erwerben.

Nürnberg als Blaupause

Vorbild für den Neu-Ulmer Kongress ist der alljährlich in Nürnberg stattfindende bayerische Ehrenamtskongress. Christina Richtmann von der Initiative Ehrenamt hatte laut Böck die Idee gehabt, eine solche Veranstaltung in Neu-Ulm zu organisieren.

Die Referenten kommen teils aus der Region, etwa die Bloggerin Sabrina Fischäß: „Internet-Tools, die das Leben erleichtern“. Oder Landratsamt-Sprecher Jürgen Bigelmayr; er spricht über „Pressemitteilungen druckreif formulieren“. Das Thema Teamgeist beackert Pfarrer Johannes Knöller von der Petruskirche in Neu-Ulm. Wie der Kassenbericht „zum Höhepunkt der Mitgliederversammlung“ wird, erzählt die Europameistern der freien Rede, Viola Restle aus Ulm.

Andere Referenten sind bundesweit gefragte Experten, etwa Thomas Röbke vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement zu „Neue Vorstände gesucht“ oder Susanne Huth von der Inbas-Sozialforschung zu „Engagiert im Studium“. Grundlagen für ein erfolgreiches Fund­raising vermittelt Tina Keeling von der Roland-Berger-Stiftung.

Die Organisatoren hoffen auf 150 Teilnehmer – dann wäre jeder der 20 eineinhalbstündigen Workshops, der auf maximal 15 Zuhörer ausgelegt ist, voll belegt. Der Kongress richtet sich nicht nur an Landkreisbürger, auch wer in Ulm oder dem Alb-Donau-Kreis wohnt, könne teilnehmen.