Neu-Ulmer Stadtmodell...

Neu-Ulm. Wie sah Neu-Ulm im Jahre 1869 aus, im Jahr der Stadterhebung? Schüler des Lessing-Gymnasiums gingen dieser Frage im Rahmen eines Oberstufenprojekts nach. Bei einem Festakt am Samstag präsentierten sie ihre Arbeit und enthüllten in der Augsburger Straße in der Nähe des Petrusplatzes ein dreidimensionales Stadtmodell des Jahres 1869. „Wir haben uns ganz, ganz tief in die Stadt hereingearbeitet“, sagte Lehrer Matthias Burger, der das Projekt gemeinsam mit seiner Kollegin Daniela Zuckschwerdt betreut hat. „Die Herausforderung war, etwas zu schaffen, was Bestand hat.“

So manches entdeckt

Über ein Jahr haben die 14 Oberstufenschüler sich in die Geschichte ihrer Stadt vertieft, haben beim Vermessungsamt, im Archiv, in der Stadtbücherei recherchiert und sich in eine so genannte CAD-Software eingearbeitet, ein Programm für das Konstruieren am Computer. „Das war am Anfang ganz schön schwer zu erlernen“, sagte die 17-jährige Alisa. Anhand alter Ortsblätter, Fotos und Kupferstiche haben die Schüler nach und nach herausgearbeitet, welche Häuser 1869 in Neu-Ulm standen. „Die größte Herausforderung waren Fragen wie: Wie hoch waren die Gebäude und wie sahen sie tatsächlich aus“, sagte Projektteilnehmer Kevin. Dabei habe es so manche Entdeckung gegeben, sagte Ronja: „Viele Stadtviertel hatten damals schon Ähnlichkeit mit heute, zum Beispiel an der Petruskirche.“

„Ich freue mich, dass wir das Stadtmodell heute enthüllen können“, sagte Oberbürgermeister Gerold Noerenberg. Es sei bemerkenswert, wie sich die jungen Menschen mit der Geschichte der Stadt befasst hätten. Enthüllt wurde aber nur ein provisorisches Kunststoffmodell, der endgültige Metallguss soll bis Ende des Jahres aufgestellt werden und dauerhaft zur Verfügung stehen, sagte Burger. 10 000 Euro hat die Stadt Neu-Ulm im Rahmen des Stadtjubiläums in das Projekt investiert, für einen Restbetrag von etwa 3000 Euro würden noch Sponsoren gesucht. Sonja Fiedler