Neu-ULmer "Malteser"..

03. Juli 2019

Lesen SIE bitte die SWP.. wir sagen Dank!

03.07.2019 ULM und NEU^-ULM

Engagiert, sozial und international

Ehrenamt Ob Suppenküche, Flüchtlingshilfe oder Besuchsdienst: Die Neu-Ulmer Malteser leisten eine Menge. Die 42 Mitarbeiter stammen aus 14  verschiedenen Ländern. Nun sucht die Organisation größere Räume. Von Bernd Rindle 

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n Neu-Ulm hat Völkerverständigung einen Namen: Malteser Hilfsdienst. Die 42 ehrenamtlichen Mitarbeiter der kleinen Dienststelle in der Augsburger Straße stammen aus 14 verschiedenen Ländern. Eines haben sie gemeinsam: Sie übernehmen soziale Verantwortung.

Sie lindern mit Lebensmittelpaketen Altersarmut, besuchen Bedürftige, stehen Flüchtlingen zur Seite, servieren Suppen oder stehen einsamen Menschen einfach für einen kleinen Plausch zur Verfügung. Das tun sie unentgeltlich und freiwillig. Weil ein erfülltes Leben für sie mehr beinhaltet, als der Umstand, dass es nur einem selber gut geht.

Ich war im
Landratsamt und habe gefragt, wo man gemeinnützige Arbeit leisten kann.
Xuan Duong Ho
Ehrenamtlicher Helfer

Beide Seiten profitieren

Adele Eichelmann aus Simbabwe gehört zum Besuchs- und Begleitdienst der Malteser. Sie wollte dem Land, in das sie vor mittlerweile 23 Jahren gekommen ist, „etwas zurückgeben“. Wobei auch die Mutter dreier Kinder von den regelmäßigen Besuchen bei einer alten Dame im Rollstuhl profitiert. „Es gibt mir ein gutes Gefühl. Wir spielen zusammen, kaufen ein oder gehen raus und sitzen einfach in der Sonne und reden, wenn sie das Bedürfnis hat.“ Dabei scheut sich Adele Eichelmann auch nicht von ihrer Herkunft, Kultur und „ein bisschen über meine Hautfarbe zu reden“, um Berührungsängste abzubauen.

Was nicht zum ersten Mal Vorurteile beseitigt und Erkenntnisprozesse in Gang gesetzt hat. Cüneyd Derda Akgül sind beim Suppentreff zunächst Vorbehalte begegnet. Grimmige Blicke einer Frau hätten ihn getroffen, später habe sie ihre Sichtweise geändert. Daran erinnert sich die Leiterin der Neu-Ulmer Malteser-Dienststelle, Pia Eble: „Sie kam zu mir und sagte: Ich bin noch nie so liebevoll von einem türkischen Mann bedient worden.“ Anderen Menschen zu helfen, ist für den Lehrer „Dank“ dafür, dass er als Asylbewerber aufgenommen wurde. „Deutschland hat viel für mich gemacht und mir alle Türen geöffnet.“

Xuan Duong Ho ist 2014 über ein Anwerbe-Programm für hochqualifizierte Fachkräfte nach Deutschland gekommen und hat bereits Wurzeln geschlagen: „Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl“, sagt der gebürtige Vietnamese, der in Frankreich studiert hat. „Ich liebe dieses Land und fühle mich hier wohl. Deutschland ist mein Zuhause.“ Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, sich ehrenamtlich einzubringen: „Ich war im Landratsamt und habe gefragt, wo man gemeinnützige Arbeit leisten kann.“ So kam er zu den Maltesern, für die der 35-Jährige Lebensmittelpakete ausliefert. „Ich musste einfach etwas für die Gemeinschaft in meiner Gemeinde machen.“

Interessante Gespräche

Im Helferkreis bezeichnet sich Elisabeth Köstler scherzhaft als „die Normale“, weil sie aus Neu-Ulm kommt. Die 72-Jährige, die sich auch anderweitig fürs Gemeinwohl einsetzt, hat eine einfache Erklärung für ihre Motivation: „Ich habe eine Wohnung und habe mein Essen – wenn es einem so gut geht, möchte man direkt anderen etwas abgeben.“ Das werde einem besonders in Gesprächen mit Menschen bewusst, die nicht so viel Glück hatten. Gespräche, die oft interessant und fruchtbar seien: „Ich merke, dass sie den Menschen, die zu uns kommen, gut tun.“

Auch das neue Angebot des sonntäglichen Spielenachmittags sei ein Erfolg, freut sich Eble, die zwar einen schwäbischen Namen trägt, aber aus Dänemark stammt. Ein Erfolg, der seinen Preis hat. „Jetzt wird’s zu viel für unsere kleine Dienststelle, wir suchen dringend größere Räume.“ Und zwar händeringend! In diesem Fall braucht ein Hilfsdienst einmal Hilfe.

Im Land an mehr als 700 Orten präsent

Dienstleister Der Malteser Hilfsdienst ist einer der großen caritativen Dienstleister. Die katholische Hilfsorganisation ist an mehr als 700 Orten vertreten. 1953 durch den Malteserorden und den Caritasverband gegründet, steht der christliche Dienst am Bedürftigen im Mittelpunkt. Seit 1976 sind die Malteser in Neu-Ulm.

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