150 JAHRE NEU-ULM.. ein voller Erfolg!

09. Oktober 2019

Lesen SIE bitte die SWP:..

Fortsetzung für Neu-Ulmer Auto-Kino?

Jubiläum Bürger beteiligt, Image verbessert, wiederholbare Konzepte entwickelt.  Das Fazit des Programms zu 150 Jahren Stadt Neu-Ulm fällt positiv aus. Von Niko Dirner

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ob von Passanten ist für die meisten Lokalpolitiker eher eine ungewöhnliche Erfahrung. Der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg hat sie nach eigenen Angaben in den vergangenen sechs Monaten gleich mehrfach gemacht: Das umfangreiche Programm zu 150 Jahren Stadterhebung kam bei den Bürgern so gut an, dass manche meinten, ihm das persönlich sagen zu müssen.

So hat Noerenberg am Dienstag vor der Presse das Jubiläum zusammengefasst. „Sie sehen einen rundum glücklichen Oberbürgermeister.“ Es sei richtig gewesen, kein staatstragendes Geburtstagsfest mit Reden und klassischer Musik zu veranstalten. Das Konzept, die Bevölkerung einzubinden und mitzunehmen, sei voll aufgegangen. In 29 Projekten der Bürger und 26 Projekten der Stadt seien 85 Veranstaltungen über die Bühne gegangen. Der Zuspruch sei meist enorm gewesen, die Gäste manchmal gar „enthusiastisch“. Cheforganisator Ralf Mager, der von 160 Verwaltungsmitarbeiten unterstützt wurde, nannte die Zahl von insgesamt „weit mehr als“ 100 000 Besuchern. Viele seien aus dem Kreis und aus Ulm gekommen.

Sie sehen
einen rundum glücklichen OB.

Fazit des OB: „Diese Stadt hat sich verändert. Die Bürger sehen ihre Stadt anders, insbesondere die Möglichkeit, mitzumachen.“ Es sei gelungen, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Das ganze Programm, ergänzte Mager, sei nachhaltig angelegt worden. Die Konzepte für die vielen Events, die es zumeist vorher in Neu-Ulm nicht gegeben hat, lägen jetzt in den Schubladen im Rathaus und könnten jederzeit wieder hervorgezogen werden. Etwa für die Flussbühne, auf welcher im Sommer Bands und Solokünstler auftraten. „Wir wissen jetzt, wie das funktioniert und dass die gewählte Stelle in der Donau ideal ist.“ Ebenfalls problemlos wiederholt werden könnten etwa das Auto-Kino im Wiley – „auf keine andere Veranstaltung haben wir mehr Rückmeldungen erhalten“ – oder das Kurzfilmfestival, das Disc-Golf-Turnier, das Straßen-Kulturfest. Auch der zum Auftakt verliehene Zauberer-Preis könnte jedes Jahr verliehen werden.

Manches ist dauerhaft: Das von Schülern gestaltete Stadtmodell auf dem Petrusplatz beispielsweise, die drei entstandenen Bücher, die Filme, die 14 von der CSU in den Stadtteilen gepflanzten Bäume. Auch der „Spirit“ soll weitertransportiert werden: Das Gefühl nach innen und nach außen, dass Neu-Ulm nicht mit Ulm konkurrieren könne und müsse, sondern selbstbewusst auf Innovatives zurückblicken könne und in diesem Stil fortfahren sollte. All das drücke sich im Slogan „Wir leben neu“ aus, meinte der OB.

Gerold Noerenberg verhehlte nicht, dass er anfangs die Sorge hatte, dass der von einer Agentur entwickelte Slogan nicht zündet, dass es Kritik geben könnte, weil die 150 Jahre so groß gefeiert werden, dass die Leute über das Budget von 1,32 Millionen Euro maulen. Doch keiner seiner Befürchtungen sei eingetreten. Noerenberg, der bei den Kommunalwahlen 2020 nicht mehr antritt, sagte: Er hoffe sehr, dass sein Nachfolger und der neue Stadtrat den Mut haben, das eine oder andere Projekt zu wiederholen. Damit die Neu-Ulmer noch mal allen zeigen können, dass sie so einiges draufhaben.

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